BSI Warnung Russland: Hackerangriffe auf deutsche Ziele könnten schon bald starten

• 08.03.22 Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sieht die neueste IT-Sicherheits Lage laut einem Medienbericht kritisch. So könnte es auch in Deutschland zu Hackerangriffen kommen in Verbindung mit dem Angriff von Russland auf die Ukraine. Dabei leidet die deutsche Cyberabwehr unter Personalmangel, womit die Situation dann noch an Schärfe gewinnt. Zuletzt waren schon die Behörden im Norden Deutschlands einer Ransomware Attacke ausgesetzt.

BSI Warnung Russland: Hackerangriffe auf deutsche Ziele könnten schon bald starten

Dabei geht es laut der Warnung vom BSI um mögliche Hackerangriffe gegen kritische Infrastrukturen in Deutschland. So sollen laut einem Spiegel-Bericht Behörden sogar in Kürze mit Angriffen rechnen.

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BSI Warnung Russland: Hackerangriffe auf deutsche Ziele könnten
schon bald starten -Abbildung: (Pixabay License)/ pixabay.com

Diese Information geht aus einem Sonderlagebericht des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hervor. Demnach liegen dem BSI Informationen eines "vertrauenswürdigen Partners" vor, dass eine Attacke gegen 2Hochwertziele" schon bald bevorstehen könnte. Die Informationen gelangten wohl aus dem Ausland über das deutsche Cyberabwehrzentrum an das Bundesministerium.

So soll es schon nach dem Beginn des Krieges in Deutschland zu einer Angriffswelle durch die mutmasslich von russischen Diensten gesteuerte Hackerkampagne "Ghostwriter" gekommen sein. "Aufgrund erneuter, aktueller Angriffe von Ghostwriter im März 2022 gegen Personen in Deutschland ist besondere Vorsicht geboten", heisst es in einem Sicherheitshinweis der Behörde an Vertreter der deutschen Wirtschaft.

Dabei versuchen die Hacker mit sogenannten Phishingmails Zugang zu E-Mail-Konten zu gelangen. Dabei warnt das Bundesamt vor harmlosen E-Mails unter anderem von der harmlos klingenden Adresse "t-online.de@comcast.net".

Sicherheitskreisen als die aktuell grösste Bedrohung für Deutschland. Dabei verfügen die russischen Geheimdienste über Fähigkeiten, neben kritischer Infrastruktur auch den politischen Betrieb "erheblich und nachhaltig zu sabotieren", berichtete das Magazin.

So konnte die Hackergruppe "Ghostwriter" laut Verfassungsschutz bereits "erfolgreich Daten von Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern und sonstigen politischen Zielen erbeuten". Es bestehe auch die Gefahr, dass Angreifer Nachrichtenportale oder Social-Media-Accounts kapern, um über diese Kanäle Falschmeldungen zu verbreiten, so die Behörde.

Die deutschen Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass die Hackergruppe "Ghostwriter" von Wladimir Putins Militärgeheimdienst GRU gesteuert wird.

Auch Personalmangel in der IT-Sicherheit

So fehlt es auch in Deutschland an IT-Fachkräften für die Cybersicherheit So sollen bei den Ministerien und -behörden jede sechste Stelle für IT-Sicherheit im Kampf gegen Cyberangriffe unbesetzt sein. Nach einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion fehlen derzeit 600 Fachkräfte für die 3600 Stellen für IT-Sicherheit im Bereich der verschiedenen Bundesministerien.

So sagte die Linke-Digitalexpertin Anke Domscheit-Berg, die russische Seite habe den Cyberkrieg offensichtlich länger vorbereitet. Dabei werde Schadsoftware eingeschleust und über längere Zeit zum Ausspionieren der IT-Systeme und ihrer Daten genutzt, aber erst für spätere Angriffe weiter aktiviert. Auch in Deutschland habe es bereits derartige Attacken gegeben.

"Die Bedrohung ist real, und ich kann nicht verstehen, dass die Bundesregierung das Thema nicht höher priorisiert", sagte die Linke Bundestagsabgeordnete. "Die Gefahr durch Cyberangriffe steigt von Jahr zu Jahr, immer wieder veröffentlicht das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik neue Rekordzahlen zu digitalen Angriffen.".

Ransomware Attacke im Norden: Lange Beeinträchtigungen bei den Behörden

Wie schlimm eine Ransomware Attacke ist, kann man im Norden Deutschlands bei den Behörden beobachten. Dabei wurden Behördendaten durch einen Ransomware-Angriff verschlüsselt, und es gab eine Lösegeldforderung für die Freischaltung der verschlüsselten Daten.

Staatsanwaltschaft: Bestätigte Erpressungsversuch bei Ransomware Attacke im Norden
Ransomware Attacke im Norden: Behörden Ziel von Hackerattacken
in Schwerin und Landkreisen
-Abbildung: (Pixabay License)/ pixabay.com

So ist der Bürgerservice des Landkreises Ludwigslust-Parchim knapp drei Monate nach einem Ransomware-Angriff noch immer teilweise im Notbetrieb, laut einem Medienbericht von Golem.de. Auch im Bürgerbüro in Hagenow gab es lange Einschränkungen bei den Kreis-Dienstleistungen. In den Büros in Ludwigslust, Parchim und Schwerin sollten erstmals nur noch Kfz-Zulassungen und Führerscheinangelegenheiten möglich sein.

Staatsanwaltschaft: Bestätigte Erpressungsversuch bei Ransomware Attacke im Norden

In vielen Landkreisen im Norden Deutschlands ging um den Jahreswechsel nicht viel in den Behörden. Daher wurde die gesamte IT heruntergefahren. Da auch notwendige Zahlungen an die Bürger ausstanden, waren viele Bürger betroffen. Auch Termine mussten abgesagt werden.

So gab es laut dem NDR Bericht nach den Angriffen Erpresser-E-Mails an die Opfer. Darin hiess es laut den Ermittlern sinngemäss: "Wir haben Ihre Daten verschlüsselt, wenn Sie ihre Daten wieder haben wollen, kontaktieren Sie uns". Bislang ist die Höhe der Forderungen der Erpresser nicht bekannt. In den E-Mails sei keine Summe genannt worden. Bisland ist die Verwaltung nicht auf die Forderungen eingegangen, weil man Kriminelle nicht unterstützen will, so die Begründung.

Auch könnte es laut dem NDR Bericht sein, dass es gegen solche Cyber-Angriffe Versicherungen gibt, die zwar die Kosten für das Wiederherstellen der Technik übernehmen, nicht aber die gezahlten Lösegelder abdecken.

Staatsanwaltschaft: Es gab bereits Fälle von Lösegeld-Zahlungen in Mecklenburg-Vorpommern

Dabei gab es schon laut der Staatsanwaltschaft in Mecklenburg-Vorpommern Fälle, wo die Opfer von Cyber-Angriffen Lösegelder zahlten. So gab es zum Beispiel ein Unternehmer, welcher 120.000 Euro in der Krypto-Währung Bitcoin zahlen sollte.

Dabei waren die Zahlungen offenbar das kleinere Übel, da ansonsten der finanzielle Schaden deutlich höher sein, so die Erklärung gegenüber den Ermittlern.

DeepBlueMagic als Ransomware

Dabei wurde laut den IT-Forensiker in Westmecklenburg die Schadsoftware "DeepBlueMagic" eingesetzt. Dieses soll nach Einschätzung der Experten nur schwer zu bekämpfen sein. Dabei verändert sich der Code, wenn man versucht, ihn zu knacken und das System beginne, die verschlüsselten Daten zu vernichten.

Kaufen können die Hacker mittlerweile diese Ransomware im Darknet. Daher sind weitere Angriffe auf Behörden und Kommunen zu erwarten.

Ransomware Attacke im Norden: Störungen bei Behörden in Schwerin und Landkreisen

In der Verwaltung der Landeshauptstadt Schwerin funktionierte nach dem kompletten Herunterfahren der IT zuletzt wieder die Telefonanlage. Damals war der Bürgerservice für den Publikumsverkehr geschlossen, und wurde nur für dringende Fälle geöffnet. Im letzten Jahr konnten aber auch wieder vereinbarte Termine wahrgenommen werden, teilte Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) zuletzt mit.

"Grosse Bauchschmerzen bereitet uns das Thema Zahlungsverkehr, der wird bei uns grösstenteils digital abgewickelt", so der Oberbürgermeister damals. Dabei standen Termine für die Ausgabe von Sozialhilfe an..

Dabei hatten durch den Ransomware-Angriff die Landeshauptstadt Schwerin und der Kreises Ludwigslust-Parchim Probleme. Aber auch andere Städte in Mecklenburg-Vorpommern waren betroffen. So gab es weitere Meldungen aus der Stadt Greifswald und die Stadt Stralsund.

Betroffen waren auch die Online-Dienste der KfZ-Zulassungsstelle und der Führerscheinstelle in den betroffenen Behörden.

Bundesamt für Sicherheit: Die IT-Sicherheitslage ist kritisch bis Alarmstufe Rot

Das Belauschen der deutschen Bürger ist immer wieder durch Sicherheitslücken möglich. Dabei wird in der Öffentlichkeit zunehmend von Staatstrojaner geredet, welche durch Sicherheitslücken auf die privaten Daten der Bürger zugreifen können. Zuletzt bekam auch die Bundespolizei Zugriff auf private Daten durch den Staatstrojaner. Zuletzt hatte das deutsche Parlament dem Trojaner Einsatz und damit Eingriffe in die Sicherheit der Telekommunikationsnetze zugestimmt. Daher verwundert es nicht, dass die IT-Sicherheitslage in Deutschland mehr als kritisch ist, so auch Horst Seehofer, Bundesinnenminister des Innern.

Dabei ist die Bedrohungslage in Deutschland durch IT-Angriffe deutlich gewachsen. Dieses geht aus dem neuesten Lagebericht 2021 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hervor, welcher am 21.Oktober 2021, veröffentlicht wurde.

Eigentlich verharmlost der IT-Bericht noch die Sicherheitslage in Deutschland, so die Kritik von Informatikern. Immerhin wird in dem Bericht die aktuelle Situation als "angespannt bis kritisch" gesehen. Bemerkenswert, vor einem Jahr war die Lage nur "angespannt". Diese Lagebeschreibung verdeutlichte schon damals das fehlende Fachwissen von Behörden und Behördenleitern, so die Kritik des Chefredakteurs vom Redaktionsnetzwerk Tarifrechner, Dipl. Inform. Martin Kopka.

"Alarmstufe Rot" in Teilbereichen

Auch gibt es immerhin schon die "Alarmstufe Rot" in Teilbereichen, so die Aussage vom BSI-Präsident Arne Schönbohm. Dabei sind die Kriminellen den Behörden durch die deutliche Professionalisierung im Vorteil. Durch die Staatstrojaner wird den "Profis" auch das Hacken erleichtert und zum Kinderspiel, so die Informatiker in der Kritik. "Man kann nicht gleichzeitig dem Staat Zugriff auf sensible und schützenswerte Daten erlauben, und den Verbrechern dieses verbieten wollen. Wer sich dann beschwert, darf sich über den Vorwurf der Mittäterschaft nicht beschweren!", so die weitere Kritik vom Chefredakteur. "Entwicklungsgeheimnisse und Patente der Industrie und Firmen, welche durch Milliarden Summe gestemmt worden sind, sind hier in Gefahr und damit auch der Industriestandort Deutschland".

Verabschiedung des IT-Sicherheitsgesetzes 2.0 im April 2021

Mit der Verabschiedung des IT-Sicherheitsgesetzes 2.0 im April 2021 wurde das Bundesamt für Sicherheit weiter gestärkt und mit zusätzlichen Kompetenzen bei Sicherheitslücken und bei der Abwehr von Cyber-Angriffen ausgestattet. Der Gesetzgeber misst der Cyber- und Informationssicherheit in Deutschland damit eine höhere Bedeutung zu und hat zugleich die Voraussetzungen für eine sichere Digitalisierung geschaffen, so der BSI-Sprecher.

Dabei geht es auch darum, dass die Informationssicherheit einen deutlich höheren Stellenwert einnehmen muss und zur Grundlage aller Digitalisierungsprojekte werden muss. Der Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2021 zeigt deutlich wie nie, dass es eine erfolgreiche Digitalisierung von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft nur mit einem richtigen Mass an Cyber-Sicherheit geben wird.

"Der Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2021 zeigt, dass die Gefahren im Cyberraum weiter zunehmen und selbst Bereiche betreffen, die für unsere Gesellschaft elementar sind, wie etwa die Stromversorgung oder die medizinische Versorgung. Unsere Behörden stellen sich diesen Gefahren und arbeiten mit vollem Einsatz, um Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Behörden bestmöglich zu schützen.", so Horst Seehofer, Bundesinnenminister des Innern.

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