Damit hat sich die digitale Währung Bitcoin derzeit als digitales Gold des Internets etabliert.
Immerhin gab es zum Jahreswechsel Höchstkurse von 20.000 Euro für ein
Bitcoin. Anfang des Jahres 2017 lag der Kurs noch bei rund 1.000 Euro. Derzeit
gibt es aber wieder eine Kurskorrekturen mit rund 10.000 Euro pro Bitcoin.
Bei dem Initial Coin Offering handelt es sich immer um eine digitale Kapitalbeschaffung
und wird dann auch gerne mit einem Börsengang verglichen.
Das Initial Coin Offering lehnt sich sprachlich an die vor allem in den
USA gebräuchliche Bezeichnung für einen Börsengang - IPO, Initial Public
Offering - an.
Um die strenge amerikanische Börsenaufsicht SEC nicht unnötig
aufzuschrecken, werden die meisten der ICOs inzwischen aber als Token Sale
bezeichnet. Anders als bei den hochregulierten Börsengängen
gibt es bei den bei ICOs und Token Sales keine Regulierung.
Über ICO erwirbt der Investor hingegen einen
Eigentumsanteil oder Erlösanteile am finanzierten Projekt. Auch wird oft über
Token gesprochen, damit bekommt man als Investor im Gegenzug das Produkt oder
Rabatte auf ein Produkt.
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Blockchain Berechnungen brauchen derzeit viel Rechenpower -Bild: pixabay
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Mit einem Coin teilt man eigentlich das Interesse am Eigentum am Unternehmen mit.
Oder um den Vergleich bei den Börsen zu bleiben, man bekommt durch
durch ICO sozusagen eine digitale Aktie.
Mittlerweile gibt es im Internet schon einige Unternehmen, welche das ICO
Modell unterstützen. Eine Übersicht gibt es schon im Internet bei
managemycrypto.
Dort findet man zum Beispiel die FortySevenbank und die Valorem Foundation.
Auf Wunsch kann man sogar auf dem Online-Markplatz nach entsprechenden
ICO Projekten forschen.
Der Run auf die ICOs wird durch die Hoffnung auf eine Blockchain 3.0
verstärkt. Dabei hat Bitcoin die Blockchain 1.0 gebildet, Ethereum wird von manchen durch
die Fähigkeiten der Smart Contracts als Blockchain 2.0 gesehen. Die Probleme
bei der Skalierbarkeit und Anfälligkeit für Angriffe lassen zahlreiche
Blockchain-Experten zu dem Schluss kommen, dass die Zeit für eine neue
Blockchain-Technologie reif sein könnte.
Erster deutscher ICO mit Wysker
Als das wohl erste deutsche Unternehmen setzt das deutsche
Startup Wysker auf
das ICO-Modell. Dabei wird für die ungewöhnliche Shopping-App auf Blockchains
gesetzt. Hier bekommen die Investoren Möglichkeit Wys-Tokens zu
erwerben. Dieses soll wiederum die Grundlage für die Shopping-App des Startups bilden. Die
ebenfalls Wysker getaufte Shopping-Plattform betritt damit ganz neues Terrain.
Die Wys-Token sollen innerhalb der Shopping-App auf verschiedene Arten
ausgegeben und erwirtschaftet werden können. Kunden sollen die
Shopping-Währung durch Interaktionen mit der App, also beispielsweise durch
Produktbewertungen, bekommen. Ferner kann man Wys-Tokens für die
Angabe seiner eigenen Shopping-Interessen bekommen.. Die eingenommenen Tokens
kann man anschliessend zum Erwerb von Waren einsetzen, oder auch Rabatte freischalten.
Die Händler können im Gegenzug wiederum die Währung einsetzen, um gezielten
Zugang zu der für sie interessantesten Zielgruppen zu erhalten, und ihre
Produkte entsprechend auffällig zu platzieren. Der Anbieter Wysker wirbt
dementsprechend damit, dass Nutzer die Preisgabe ihrer Interessen auch direkt
bezahlt bekommen.
Zum Start im Oktober 2017 hatte man für einen Ether als Investoren dann genau
18.123 Wys bekommen, welches einem Vorverkaufsrabatt von 30 Prozent
entsprechen sollte. Maximal sollen 107.000 Ether bei dem ICO eingenommen
werden. Das entspricht nach derzeitigem Kurs über 27 Millionen Euro. Ob so
viel Geld tatsächlich zusammenkommt, hängt aber natürlich vom Interesse der Investoren ab.
Die eigentliche Shopping-App soll nach Beendigung des ICO veröffentlicht
werden. Allerdings werden die Wys-Token erst Anfang 2018 in die App
integriert. Neben dem Blockchain-Fundament unterscheidet sich Wysker auch aus
Sicht des User-Interface stark von gängigen Shopping-Plattformen. Statt der
Beschaulichkeit von Amazon oder Ebay rauschen Produkte hier in
unterschiedlichen Varianten in einem extremen Tempo über den Bildschirm und
Kunden stoppen das hyperaktive Gewusel, sobald dem Kunden etwas gefällt.