ICO -- Initial Coin Offering als digitale Methode des Crowdfundings

• 23.02.18 Die digitalen Währungen fangen an, immer mehr in der Wirtschaft an Bedeutung zu finden. So gibt es nun schon einige Fonds, die man in der digitalen Währung Bitcoin handeln kann. Neu ist dann auch, dass Unternehmen ihr Crowdfunding über die digitalen Währungen ermöglichen können. Das Geschäftsmodell basiert dann alleine auf Kryptowährungen. Immerhin kann man
damit als Jungunternehmen eine erstmalige Kapitalaufnahme machen, ohne den streng regulierten Prozess der Kapitalaufnahme durchlaufen zu müssen, der in Europa für Banken, Börsen und Risiko-Kapitalgebern vorgeschrieben ist.

Kryptowährung Bitcoin lässt neue Unternehmensfinanzierungen zu

Der steile Aufstieg der Kryptowährung Bitcoin in den vergangenen Jahren hat die Blockchain-Technologie bekannt gemacht. Dabei nutzt Bitcoin die Blockchain Technik. Dieses ist eine dezentral verteilte Datenbank, welche Transaktionen mittels Kryptografie absichert. Durch die Blocks werden die Transaktionen von Bitcoins festgehalten. Dadurch gibt es keine Fälschungen, es sei denn man kann den Block manipulieren. So sichern SHA 256 Schlüssel derzeit einen Blockchain bei Bitcoin ab.

Bitcoins als ICO Finanzierung für Startups
-Bild: pixabay

Damit hat sich die digitale Währung Bitcoin derzeit als digitales Gold des Internets etabliert. Immerhin gab es zum Jahreswechsel Höchstkurse von 20.000 Euro für ein Bitcoin. Anfang des Jahres 2017 lag der Kurs noch bei rund 1.000 Euro. Derzeit gibt es aber wieder eine Kurskorrekturen mit rund 10.000 Euro pro Bitcoin.

Initial Coin Offering (ICO) als "Börsengang" und Kapitalgewinnung

Bei dem Initial Coin Offering handelt es sich immer um eine digitale Kapitalbeschaffung und wird dann auch gerne mit einem Börsengang verglichen. Das Initial Coin Offering lehnt sich sprachlich an die vor allem in den USA gebräuchliche Bezeichnung für einen Börsengang - IPO, Initial Public Offering - an.

Um die strenge amerikanische Börsenaufsicht SEC nicht unnötig aufzuschrecken, werden die meisten der ICOs inzwischen aber als Token Sale bezeichnet. Anders als bei den hochregulierten Börsengängen gibt es bei den bei ICOs und Token Sales keine Regulierung.

Über ICO erwirbt der Investor hingegen einen Eigentumsanteil oder Erlösanteile am finanzierten Projekt. Auch wird oft über Token gesprochen, damit bekommt man als Investor im Gegenzug das Produkt oder Rabatte auf ein Produkt.

Blockchain Berechnungen brauchen derzeit viel Rechenpower
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Mit einem Coin teilt man eigentlich das Interesse am Eigentum am Unternehmen mit. Oder um den Vergleich bei den Börsen zu bleiben, man bekommt durch durch ICO sozusagen eine digitale Aktie.

Mittlerweile gibt es im Internet schon einige Unternehmen, welche das ICO Modell unterstützen. Eine Übersicht gibt es schon im Internet bei managemycrypto. Dort findet man zum Beispiel die FortySevenbank und die Valorem Foundation.

Auf Wunsch kann man sogar auf dem Online-Markplatz nach entsprechenden ICO Projekten forschen.

Der Run auf die ICOs wird durch die Hoffnung auf eine Blockchain 3.0 verstärkt. Dabei hat Bitcoin die Blockchain 1.0 gebildet, Ethereum wird von manchen durch die Fähigkeiten der Smart Contracts als Blockchain 2.0 gesehen. Die Probleme bei der Skalierbarkeit und Anfälligkeit für Angriffe lassen zahlreiche Blockchain-Experten zu dem Schluss kommen, dass die Zeit für eine neue Blockchain-Technologie reif sein könnte.

Erster deutscher ICO mit Wysker

Als das wohl erste deutsche Unternehmen setzt das deutsche Startup Wysker auf das ICO-Modell. Dabei wird für die ungewöhnliche Shopping-App auf Blockchains gesetzt. Hier bekommen die Investoren Möglichkeit Wys-Tokens zu erwerben. Dieses soll wiederum die Grundlage für die Shopping-App des Startups bilden. Die ebenfalls Wysker getaufte Shopping-Plattform betritt damit ganz neues Terrain.

Die Wys-Token sollen innerhalb der Shopping-App auf verschiedene Arten ausgegeben und erwirtschaftet werden können. Kunden sollen die Shopping-Währung durch Interaktionen mit der App, also beispielsweise durch Produktbewertungen, bekommen. Ferner kann man Wys-Tokens für die Angabe seiner eigenen Shopping-Interessen bekommen.. Die eingenommenen Tokens kann man anschliessend zum Erwerb von Waren einsetzen, oder auch Rabatte freischalten.

Die Händler können im Gegenzug wiederum die Währung einsetzen, um gezielten Zugang zu der für sie interessantesten Zielgruppen zu erhalten, und ihre Produkte entsprechend auffällig zu platzieren. Der Anbieter Wysker wirbt dementsprechend damit, dass Nutzer die Preisgabe ihrer Interessen auch direkt bezahlt bekommen.

Zum Start im Oktober 2017 hatte man für einen Ether als Investoren dann genau 18.123 Wys bekommen, welches einem Vorverkaufsrabatt von 30 Prozent entsprechen sollte. Maximal sollen 107.000 Ether bei dem ICO eingenommen werden. Das entspricht nach derzeitigem Kurs über 27 Millionen Euro. Ob so viel Geld tatsächlich zusammenkommt, hängt aber natürlich vom Interesse der Investoren ab.

Die eigentliche Shopping-App soll nach Beendigung des ICO veröffentlicht werden. Allerdings werden die Wys-Token erst Anfang 2018 in die App integriert. Neben dem Blockchain-Fundament unterscheidet sich Wysker auch aus Sicht des User-Interface stark von gängigen Shopping-Plattformen. Statt der Beschaulichkeit von Amazon oder Ebay rauschen Produkte hier in unterschiedlichen Varianten in einem extremen Tempo über den Bildschirm und Kunden stoppen das hyperaktive Gewusel, sobald dem Kunden etwas gefällt.


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