Glasfaserausbau Deutschland: EU-Kommission genehmigt bundesweite Regelung von Gigabit-Netzen
• 17.11.20 Im Jahr 2020 steht der Fokus beim Breitbandausbau ganz auf das
schnelle Glasfaser. Dabei geht es bei dem Gigabit Ausbau auch um viel Geld.
So gibt es eine neue, bundesweit geltende Regelung Deutschlands, welche an
zwei bereits zuvor auf den Weg gebrachte bayerische Gigabit-Maßnahmen an, die
die Kommission im Dezember 2018 bzw. im November 2019 genehmigt hatte. Diese sah vor, dass allen Haushalten, die bislang lediglich Zugang zu einer Internetverbindung mit weniger als 100 Mbit/s hatten, eine Gigabit-Infrastruktur bereitgestellt werden soll.
Glasfaserausbau Deutschland: EU-Kommission genehmigt bundesweite Regelung von Gigabit-Netzen
Die Europäische Kommission hat eine deutsche Beihilferegelung zur Förderung
des Ausbaus von sehr schnellen Breitbandnetzen mit
Gigabit-Übertragungsgeschwindigkeit in Deutschland nach den
EU-Beihilfevorschriften geprüft und genehmigt. Die Regelung wird im Einklang
mit den EU-Breitbandzielen dafür sorgen, dass Kunden in Gebieten, in denen der
Markt keine derartigen Breitbandnetze bereitstellt, angebunden werden.
Glasfaserausbau Deutschland -EU-Kommission genehmigt Gigabit-Netze -Bild: Vodafone
Mit den neuen Netzen kann eine Übertragungsgeschwindigkeit von 1 Gigabit pro
Sekunde (Gbit/s) im Upload und im Download erreicht werden,
was für die Nutzer in den Zielgebieten eine erhebliche Verbesserung
darstellt.
Auf der Grundlage der Breitbandziele der EU für 2020 hat die Kommission in
ihrer Gigabit-Mitteilung den Konnektivitätsbedarf für den Aufbau einer
europäischen Gigabit-Gesellschaft ermittelt, in der Netze mit sehr hoher
Kapazität die breite Nutzung und Entwicklung von Produkten, Dienstleistungen
und Anwendungen im digitalen Binnenmarkt ermöglichen.
Die deutsche Gigabit-Regelung steht mit den strategischen Zielen der
Gigabit-Mitteilung sowie mit der Auffassung der Kommission im Einklang, dass
Privathaushalte im Laufe dieses Jahrzehnts in zunehmendem Maße
Gigabit-Geschwindigkeiten benötigen werden.
Nach den geltenden Leitlinien für staatliche Beihilfen für den Breitbandausbau
aus dem Jahr 2013 sind solche öffentlichen Investitionen zulässig, wenn ein
Marktversagen vorliegt und die Investitionen eine "wesentliche Verbesserung"
bewirken.
Deutschland hatte die Beihilferegelung zur Förderung des Ausbaus von
Gigabit-Netzen in Deutschland bei der Kommission zur Genehmigung
angemeldet. Die nationale Gigabit-Regelung soll den Aufbau einer neuen,
öffentlich finanzierten Netzinfrastruktur mit sehr hoher Kapazität
voranbringen, damit Haushalte, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen in
Deutschland schnellere Internetverbindungen erhalten. Für die Regelung sind
nationale Haushaltsmittel von 6 Mrd. Euro veranschlagt, die durch Beiträge aus
regionalen und lokalen Haushalten für die einzelnen Förderprojekte ergänzt
werden, sodass sich die Gesamtmittelausstattung auf bis zu 12 Mrd. Euro beläuft.
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Die für Wettbewerbspolitik zuständige Exekutiv-Vizepräsidentin der Kommission
Margrethe Vestager erklärte dazu: "Der digitale Wandel in Europa hängt
maßgeblich von hochwertigen Netzen ab. Hochwertige Netze sind von
entscheidender Bedeutung für die Anbindung der Regionen in der Europäischen
Union und tragen zu einer wettbewerbsfähigeren und nachhaltigeren sozialen
Marktwirtschaft bei. Die Kommission setzt sich entschlossen für den Ausbau von
Gigabit-Infrastrukturen in Europa ein. Die deutsche Regelung wird die
Bereitstellung von Internetverbindungen mit sehr hohen Übertragungsgeschwindigkeiten in Deutschland wesentlich verbessern. Sie wird dafür sorgen, dass öffentliche Gelder in Gebiete fließen, die am dringendsten eine bessere Anbindung benötigen, und gleichzeitig Investitionen privater Betreiber fördern."
Regelung einen zweistufigen Ansatz vor
Damit die Gebiete, in denen die Internetverbindung für Haushalte bislang am
schlechtesten ist, prioritär behandelt werden, sieht die Regelung einen zweistufigen Ansatz vor:
• In der ersten Ausbaustufe wird die Errichtung von Gigabit-Infrastruktur für Haushalte unterstützt, die bislang nur Zugang zu einer Internetverbindung mit weniger als 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) haben. Die Umsetzung dieser ersten Ausbaustufe der Regelung wird somit erheblich zur Verringerung der digitalen Kluft zwischen ländlichen und städtischen Gebieten in Deutschland beitragen.
• In der zweiten Ausbaustufe, die 2023 beginnt, wird der Aufbau von
Gigabit-Infrastruktur für Haushalte gefördert, die bereits Zugang zu einer
Internetverbindung mit 100 Mbit/s haben, aber nicht zu einem Netz, das sehr
hohe Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s bietet. Durch die Umsetzung dieser
zweiten Ausbaustufe will Deutschland bis Ende 2025 allen Bürgerinnen und
Bürgern Gigabit-Netze zur Verfügung stellen.
Mit diesem zweistufigen Ansatz wird sichergestellt, dass die Förderung
zunächst in die am stärksten unterversorgten Gebiete fließt, ohne dass private
Investitionen verdrängt würden, und dass den Haushalten rechtzeitig die
benötigte Anbindung zur Verfügung gestellt wird.
Darüber hinaus trägt der zweistufige Ausbau der Gigabit-Infrastruktur auch dem
Umstand Rechnung, dass die Baukapazitäten in Deutschland gegenwärtig knapp
sind, und verringert so das Risiko möglicher Baupreiserhöhungen, durch die
eigentlich rentable private Investitionen in sehr schnelle Netze beeinträchtigt werden könnten.
Um eine Doppelung von Infrastrukturen zu vermeiden, werden die deutschen
Behörden daher die bestehenden und geplanten Investitionen der Marktteilnehmer
wie folgt berücksichtigen:
• Mit der Infrastruktur sollen diejenigen Kunden versorgt werden, die noch keinen Zugang zu bestimmten Mindestgeschwindigkeiten haben, d. h. Haushalte mit weniger als 100 Mbit/s im Download sowie Unternehmen und öffentliche Einrichtungen mit weniger als 200 Mbit/s im Upload und im Download ("symmetrisch") und bis zu 500 Mbit/s im Download.
• In der zweiten Ausbaustufe ab 2023 gilt für Privathaushalte der gleiche Schwellenwert wie für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Die in dieser zweiten Stufe für Haushalte errichteten neuen Gigabit-Netze können Ende 2025 in Betrieb genommen werden.
• Die neuen Netze werden nicht in Gebieten aufgebaut, in denen es bereits ein Netz mit sehr hoher Kapazität (z. B. ein Glasfasernetz bis zum Kunden oder ein aufgerüstetes Kabelnetz) gibt oder ein solches von privaten Investoren geplant ist.
• Auch Gebiete, in denen zwei oder mehr Netze schnelle Breitbandverbindungen (mindestens 30 Mbit/s) bieten, kommen nicht für eine Förderung in Betracht.
Die Beihilfen werden auf der Grundlage offener, transparenter und
diskriminierungsfreier Ausschreibungen gewährt, an denen sich Anbieter aller
Technologien beteiligen können. Auf dieser Grundlage hat die Kommission die
deutsche Gigabit-Regelung nach den Leitlinien für Breitbandbeihilfen genehmigt.
Glasfaserausbau Deutschland: 2 Milliarden Euro Fördermittel für Telekom Glasfaserausbau
Die Telekom rühmt sich immer, als alleiniges Unternehmen den
Glasfaserausbau in Deutschland voran zu treiben. Dabei verlegen die
Mitkonkurrenten mehr Kilometer an Glasfaserkabel. Zuletzt ging die
Öffentlichkeit sogar von einer Förderung von fast 1 Milliarden Euro für die
Telekom aus. Dieses hatte Frederic Ufer, Leiter Recht & Regulierung beim VATM
am 29. September 2020 auf dem Breitbandkongresses des FRK in Leipzig
mitgeteilt. Das Nachfragen von Journalisten erbrachte sogar höhere Zahlen.
Auf dem letzten Breitbandkongress sagte Frederic Ufer, Leiter Recht &
Regulierung beim Verband der Anbieter von Telekommunikations- und
Mehrwertdiensten, dass rund 1,2 Milliarden Euro an Fördermittel für den
Glasfaserausbau vergeben worden sind. Davon würden rund 80 Prozent auf die
Telekom entfallen, womit es 0,96 Milliarden Euro sind.
2 Milliarden Euro Fördermittel für Telekom Glasfaserausbau -Bild: Telekom
Durch eine Recherche von dem
Online Portal Golem.de, ergab eine Nachfrage bei
der Telekom Unternehmenssprecherin Sandra Rohrbach, dass dieses sogar 2 Milliarden
Euro sind.
Dabei geht es dann um einen Topf von 2 Milliarden Euro an Fördergeldern,
welche nicht nur durch den Bund bezahlt worden sind, sondern auch vom Land und
den Kommunen bewilligt worden sind.
Bei der Förderung sei es um Glasfaser gegangen, betonte Unternehmenssprecherin
Rohrbach. "Gefördert wurde und wird immer nur der Glasfaserausbau, entweder
bis zum Multifunktionsgehäuse (VDSL) oder bis zum Haus (FTTH/FTTB).".
So würden von der Fördersumme rund 1 Million Haushalte mit schnellem
Internet ausgebaut, dabei aber auch schwer erschließbaren Regionen auf dem
Land, so Rohrbach weiter.
Beim schnellen Glasfaserausbau geht es auch in diesem Jahr weiter
voran. Nachdem sich die Telekom nun ebenfalls zum Glasfaseranschluss bis
in Haus bekannt hatte, haben die Mitkonkurrenten schon voll und ganz auf
dieses Anschlusssystem gesetzt. So steigt aktuell die Glasfaserquote auf 13,5
Prozent und der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) erwartet einen deutlichen Anstieg bis 2023.
Glasfaser Ausbau Deutschland: Glasfaserquote steigt auf 13,5 Prozent
Immerhin erfolgen 75 Prozent aller Ausbauprojekte eigenwirtschaftlich, statt
sich über ein Förderprogramm der Bundesregierung zu finanzieren, so der
Verband Breko. Durch den eigenwirtschaftlichen Ausbau gehen die Verantwortlichen
eher von einem effizienteren und marktorientierten Ausbau aus.
Auch kommt immer wieder Kritik an diese Förderprojekte. Diese Projekte sollen von Natur
aus langwierig und mit vielen Herausforderungen verbunden sein, so Norbert
Westfal von der Breko.
Die aktuellen Ergebnisse zeigen eine positive Entwicklung des Glasfaserausbaus
in Deutschland. Die Anzahl der verfügbaren Glasfaseranschlüsse, die Nachfrage
nach schnellem Internet sowie die Investitionen in den Ausbau steigen. Die
Treiber dieser Entwicklung sind weiterhin die alternativen Netzbetreiber, so Breko.
Zuwachs von 1,1 Millionen Glasfaseranschlüssen, Investitionen auf 9,6 Milliarden Euro gestiegen
Der Anteil der Glasfaseranschlüsse bis in die Gebäude und Wohnungen im
Verhältnis zur Gesamtzahl aller Haushalte und Unternehmen
ist auf 13,5 Prozent gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von 1,1 Millionen
auf insgesamt 6,1 Millionen Glasfaseranschlüsse deutschlandweit.
Den größten Teil dieser Anschlüsse realisieren mit 4,9 Mio. die Mitbewerber
von der Telekom. Für das Jahr 2023 prognostiziert die Breko Marktanalyse einen
Anstieg auf insgesamt 22 Millionen Glasfaseranschlüsse. Davon sollten 4,1
Millionen durch alternative Netzbetreiber realisiert werden.
Die Investitionen in die digitale Infrastruktur sind im Jahr 2019 auf
insgesamt 9,6 Milliarden Euro gestiegen. Hier dominieren ebenfalls die
alternativen Netzbetreiber. Mit 5,2 Milliarden oder 54,1 Prozent finanzieren sie
über die Hälfe des Ausbaus.
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12.08.22 Bei der Telekom war das zweite Quartal sehr erfolgreich. Dazu
tragen sowohl die positive Geschäftsentwicklung von T-Mobile US als auch die
starke Entwicklung ausserhalb der USA bei. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal
...
20.09.21 Beim schnellen Glasfaserausbau in Deutschland liegt der Speed
nicht nur am oberen Ende, sondern auch die Ausbaukosten und deswegen geht es
mit der Gigabit Gesellschaft nur langsam voran. Auch bei der Digitalisierung
...
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