Greenpeace fordert weiterhin den Atomausstieg von der Bundesregierung

  • 21.01.10 In den Zeiten knapper Kassen versucht die Stromwirtschaft bei den heutigen Verhandlungen mit der Bundesregierung eine Verlängerung bei der Laufzeit der Atomkraftwerke zu erreichen.

    Die Umweltorganisation Greenpeace fordert dabei die Bundesregierung auf, nicht

    vom gültigen Atomausstieg abzurücken. Veraltete Atomreaktoren weiter laufen zu lassen, verstärke noch die gravierenden Sicherheitsrisiken für die Bevölkerung.

    Zudem würden die ungelösten Probleme in der Atommülllagerung weiter verschärft. Allein etwa 400 Tonnen hochradioaktiver Müll fielen bei einer Laufzeitverlängerung pro Jahr zusätzlich an.

    Am heutigen Verhandlungstisch sitzen die grossen Energiekonzerne mit E.on, RWE, Vattenfall und EnBW. Dabei wird über eine Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken verhandelt. Allerdings hat die Stromwirtschaft auch weiterhin kein Konzept für die künftige Energieversorgung, noch für die Endlagerung von

    Atommüll.

    Laut Atomausstiegsgesetz müsste der Meiler Neckarwestheim 1 innerhalb der nächsten Monate als erster unter der neuen Bundesregierung abgeschaltet werden. Wie ein mehr als 100 Seiten starker Ablehnungsbescheid des Bundesumweltministeriums aus dem Jahr 2008 belegt, ist die Strommengenübertragung vom neueren Reaktor Neckarwestheim 2 auf den älteren Meiler 1 aufgrund gravierender Sicherheitsmängel nicht möglich. So ist Neckarwestheim 1 unter anderem nicht gegen einen möglichen Flugzeugabsturz gesichert, der einen schweren Reaktorunfall auslösen könnte. Gegen eine mögliche Laufzeitverlängerung für Neckarwestheim 1 protestierten gestern bereits Greenpeace-Aktivisten aus Baden Württemberg vor dem Atomkraftwerk.

    Trotz mehr als 100 Milliarden Euro Gewinn, die E.on, RWE, Vattenfall und EnBW allein seit 2002 eingefahren haben, weigern sich die Energiekonzerne bis heute, die Sanierung des maroden Endlagers Asse II finanziell mitzutragen. Dabei stammen nach Greenpeace-Recherchen 63 Prozent der Radioaktivität aus dem EnBW-Atomkraftwerk Obrigheim, sechs Prozent aus Abfällen aus RWE-Atomkraftwerken und weitere zwei Prozent aus Atommeilern von Eon und Vattenfall. Nach Expertenmeinung könnte die Asse-Sanierung rund 2,4 Milliarden Euro kosten.


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