Gasmarktöffnung mit Licht- und Schattenseiten

  • 29.09.06 Zum Beginn des neuen Gaswirtschaftsjahrs am 1. Oktober 2006 zieht die Bundesnetzagentur eine insgesamt optimistische Bilanz. Aus Sicht von Matthias Kurth, dem Präsidenten der Bundesnetzagentur, sind die bislang erreichten Zwischenziele als ein Beleg für den Erfolg des Regulierungsregimes zu werten.

    "Aufgrund der jahrzehntelang gewachsenen Strukturen im Gasmarkt, die in ihrer wettbewerbshemmenden Wirkung nur allmählich aufgebrochen werden können, handelt es sich hierbei jedoch erwartungsgemäß nur um erste Etappen auf dem Weg zu einer wirksamen Marktöffnung", so Kurth weiter.

    Ein wichtiger Zwischenschritt wurde bereits im Juli 2006 erreicht, als sich die deutschen Gasnetzbetreiber auf Druck der Regulierungsbehörde auf eine Kooperationsvereinbarung geeinigt hatten, mit der Wettbewerbern der Zugang zu den Netzen erleichtert werden soll. Diese Neuregelung wird plangemäß am 1. Oktober 2006 in die Praxis umgesetzt. Nach letztem Stand sind dieser Kooperationsvereinbarung mehr als 400 Netzbetreiber beigetreten, die, gemessen

    an der gaswirtschaftlichen Bedeutung, den weitaus überwiegenden Teil des Markts repräsentieren. Für die fehlende verbindliche Kooperation der restlichen Unternehmen gibt es keine nachvollziehbaren Gründe.

    Der Kooperationsvertrag sieht gegenwärtig zwei Möglichkeiten für die Organisation von Gastransporten vor. Grundmodell ist der gesetzlich vorgeschriebene Zugang auf Basis von nur zwei Verträgen. Daneben ist auf Wunsch der Mehrheit der Gasnetzbetreiber das sog. Einzelbuchungsmodell zugelassen, bei dem der Gastransport auf Basis von einer Reihe von Einzelverträgen abgewickelt wird. Mögliche Probleme der Parallelität beider Modelle ist Gegenstand eines Musterverfahrens.

    "Eine Grundsatzfrage ist die Aufteilung Deutschlands in 19 einzelne Marktgebiete, in denen Gas ohne Netzengpässe gehandelt werden kann. Auf welchem Weg und in welchem Zeitrahmen eine Reduzierung der Marktgebiete durchzusetzen ist, ist derzeit noch offen. Aus Sicht der Bundesnetzagentur gibt es aber keinen Zweifel daran, dass die Zahl der Marktgebiete weiter reduziert werden muss, auch um die unzureichende Liquidität auf den Gashandelsmärkten zu erhöhen", so Kurth.

    Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Notwendigkeit, dass sich wechselwilligen Gaskunden auch alternative Bezugsmöglichkeiten bieten. Die Bundesnetzagentur will gegen jede Behinderung des Lieferantenwechsels durch die Netzbetreiber mit Nachdruck einschreiten. Es ist besonders zu begrüßen, dass in einem ersten Schritt neue Anbieter auf lokalen Märkten wie Berlin oder Hamburg auftreten und privaten Kunden ein Angebot machen und erstmals auch über 5.000 private Kunden ihren Gasanbieter gewechselt haben.


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