Greenpeace: Umweltschützer protestieren vor Kraftwerksgelände

  • 23.08.06 Mit Protesten gegen eine falsche Energiepolitik begleitet Greenpeace heute die Grundsteinlegung für ein Braunkohlekraftwerk in Neurath bei Köln durch Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Umweltschützer haben Warnschilder entlang der Zufahrten zur Baustelle aufgestellt mit der Warnung: "RWE zerstört das Klima". Greenpeace fordert von der Regierung, keine neuen Braunkohlekraftwerke
    mehr zuzulassen.

    "Die Politik der Regierung ist völlig widersprüchlich. Sie erkennt zwar Klimawandel inzwischen als Gefahr, dennoch kommt Angela Merkel heute zur Grundsteinlegung eines weiteren Klimakillers von RWE", sagt Gabriela von Goerne, Klima-Expertin von Greenpeace. "Statt Milliarden Euro für ineffiziente, klimaschädliche Kraftwerke zu verschenken, müssen Politik und RWE endlich die Energieversorgung neu gestalten und Erneuerbare Energien massiv fördern. Das schafft Arbeitsplätze und sichert eine lebenswerte Zukunft."

    Bereits heute sterben laut Weltgesundheitsorganisation jährlich etwa 150.000

    Menschen an den Folgen des Klimawandels. Dürren, Hochwasser und Hurrikans verwüsten immer häufiger ganze Landstriche, steigende Meeresspiegel gefährden zunehmend die Küstenregionen der ganzen Welt. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) schätzt, dass die Schäden durch Naturkatastrophen allein in Deutschland ab dem Jahr 2050 über 40 Milliarden Euro jährlich kosten werden.

    Die Verfeuerung von Braunkohle zur Stromerzeugung verschärft den Klimawandel erheblich: Kein anderer Energieträger erzeugt pro Kilowattstunde Strom mehr Kohlendioxid (CO2). Selbst die neuen Kraftwerke sind ineffizient - nicht einmal die Hälfte der eingesetzten Energie wird genutzt, der Großteil entweicht als Abwärme über die Kühltürme. RWE will in den nächsten Jahren für zwölf Milliarden Euro zehn neue Braunkohlekraftwerke errichten. Den Anfang macht Neurath, das nach seiner Fertigstellung mehr CO2 ausstoßen wird als ganz Neuseeland.

    Schweden schaltet vier Atomkraftwerke ab

  • 16.08.06 Greenpeace schätzt den Störfall in dem schwedischen Atomkraftwerk Forsmark als "schwerwiegend" ein und begrüßt das Vorgehen der Staatlichen Kernkraftinspektion in Schweden (SKI), die vier bauähnlichen Atomkraftwerke sofort vom Netz zu nehmen.

    Ein früherer Direktor der SKI hat gestern selbst davon gesprochen, dass es "nur mit purem Glück nicht zu einer Kernschmelze gekommen ist." "Das Atomkraftwerk ist durch den Störfall fast zwanzig Minuten lang im Geisterbetrieb gefahren, bis die Belegschaft den Betrieb des Kraftwerks manuell wieder in den Griff bekam", erklärt Heinz Smital, Atomexperte bei Greenpeace. Als Reaktion auf den Störfall fordert Greenpeace die Überprüfung der Notstromversorgung der deutschen Atomkraftwerke.

    Bei einem Stromausfall im AKW Forsmark versagte die Notstromversorgung. Vier starke Batterien hätten in einem solchen Fall von vier Dieselgeneratoren gespeist werden müssen und die Steuerzentrale des AKWs versorgen sollen. In Forsmark haben zwei dieser vier Stromsysteme nicht funktioniert, so dass für einen Zeitraum von zwanzig Minuten die elektronische Überwachung des Reaktors ausgefallen war. Erst danach gelang es der Belegschaft, die Notstromversorgung wieder komplett in Gang zu setzten.


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